PARS PRO TOTO ist ein Projekt für die Kulturhauptstädte Linz und Vilnius 2009. Ziel ist es, innerhalb einer Stadt den Blick der Bewohnenden zu schärfen. Es sollen Elemente aufgezeigt werden, die nicht direkt, in Form von baulichen Strukturen wahrnehmbar sind, sondern von einem Dazwischen erzählen, einer Qualität der Stadt, die übersehen wird. Angeregt werden diese Prozesse durch performative Eingriffe in die Stadt – Installationen und Interventionen werden Vorhandenes offen legen. Durch Identitätssuche innerhalb einer Stadt wächst die Bindung und gleichzeitig die Verantwortung gegenüber dem umgebenden Raum. Der öffentliche Raum wird zum Spielfeld des Einzelnen. Neue Immigrationskulturen treffen auf alteingesessene Urstädter und finden sich im gemeinsamen Bedürfnis wieder, sich um ihrer Stadt zu kümmern und sie zu verändern. In Folge wird die Stadt nicht mehr nur Lebensraum, sondern auch einen Identifikationsraum darstellen. Wir wollen mit den vergleichbaren Städten, Linz und Vilnius, arbeiten. Es werden Stadtportraits erstellt und diese transparent gemacht. Die Bewohnenden werden mit neuen Aspekten ihrer Stadt konfrontiert. Sie werden in Folge eingebunden und es wird die Möglichkeit gegeben zu ergänzen oder zu verändern. Die Stadt agiert von Innen nach Außen. Abseits von Masterplan und Politik entsteht Bewegung im Kern. Durch eine Bewusstseinsmachung entstehen Veränderungen. Der Verlauf des Projek es wird von uns , innerhalb eines digitalen Logbuches , veröffentlicht. Wichtig ist hierbei die unmittelbare und zeitgleiche Möglichkeit, ständig den Arbeitsprozess verfolgen zu können, und nicht ausschließlich mit einer Gesamtpräsentation konfrontiert zu sein. Angedacht ist eine mehrstufige Entwicklung des Projektes. Diese einzelnen Stufen werden von uns mittels Ausstellung, Publikation, Zeitungsannonce, Radio, Postkarten etc. einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Projektausführung besteht aus Dokumentation und Aufnahme vor Ort, zeitgleicher Prozessverarbeitung mittels Internet, und performativen Interventionen im öffentlichen Stadtraum. So wie die konstante Weiterentwicklung einer Stadt, so wird auch die Arbeit von WSKKFV verstanden: keine abschließende Präsentation, sondern ständige Momentaufnahmen und Prozessbilder, die das Veränderungs- und Entwicklungspotential innerhalb einer Stadt zeigen.
Das Experiment ist neben der genauen Beobachtung die wichtigste wissenschaftliche Methode, um etwas über die Realität zu erfahren.
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