I 06 Freiheit Verstehen Schwarzweisse Muster, eingelassen in blauem Holz. Zwischen fahrenden Autos, die nur in ihrer Geschwindigkeit denken, und spazierenden Zwei- und Vierbeiner. Ein Kind an der Strasse. Auch an ihm ziehen Bewegungen vorbei. Auch er bildet durch sein Dasein eine Zone des Stillstands. Doch nur Wenige wollen Teil davon werden. Ein herrenloser Hund. Hat sich ein sonniges Plätzchen im Grün von NIS gesucht und beobachtet. Jederzeit bereit für den Sprung. Jederzeit ist alles möglich. Herrenlos. Unabhängig. Hungrig? Bedeutet über Freiheit zu reden, über sie zu schreiben, vielleicht schon nicht mehr frei zu sein? I 06 O5 Grenzen ertasten mit jedem Schritt. Durch ein Tor über Wege zwischen ungezählte Steinplatten. Ein schwarz weisser Hund läuft vorbei, ignoriert uns. Wir gehen weiter, geleitet von einer Stille und Ruhe, die uns den Hügel hinaufzieht. Finden Fotos in Stein, Reste von Nahrung. Der Platz der Toten ist belebt. Um die Ecke streckt sich ein Wächter in der Mittagssonne. Als er uns sieht, gibt er seinen Kollegen Bescheid. Wir fühlen uns von einem Moment auf den anderen alles andere als frei zu gehen, wohin wir wollen: umringt von allen Seiten stehen wir auf halbem Weg. Hinter jedem Stein kommen die Bewohner dieses Ortes hervor. Sie geben uns klar zu verstehen, wo unsere Grenze ist. Das ist ihr Lebensraum, ihre Freiheit. Diese Hunde leben auf dem Friedhof. |
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