I GRAZ

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I 07 Tage wie dieser

Volle Stadt. Volle Plätze. Voller Sonne.

Ohne Wärme schläft Graz seinen langen Schlaf. Und von einem Tag auf den anderen explodiert das Leben.

Menschen scheinen süchtig zu werden, durch einen Sonnenstrahl. Sie verlassen die Hüllen ihrer eigenen Räume, werden von Flecken im Weiss zu Körpern, die sich durch die Strassen bewegen, sie beleben, besetzen. Unterschiede springen uns an. Ecken, Kurven. Rhythmen in der Form, disharmonisch, wohltuend, in ihrer Bewegung fliessend.

Zwei Stunden in der Dunkelheit konfrontieren uns mit Warheiten, zum Nachdenken, Einleben, Durchspüren. Gebeutelt von Bildern junger Menschen, ihrer Personen, ihrem Blick durch die Kamera auf Zelluloid, streben wir nach Licht, in Luft. Suchen uns für ein Minutengespräch sonnige Steine am Boden. Folgen den beschienenen Strassenseiten. Schneiden unsere Wege auf einen Stadtplan, der nur mehr von Licht und Schatten zu leben scheint. Und beobachten Menschen, die dieselben Wege gehen.

Trotz des übergeordneten Faktors Sonne sucht sich der Mensch zu Fuss in der Stadt seinen eigenen freien Weg, lässt ihn überschneiden mit fremden Wegen, berührt diese, bedrängt und verdrängt sie auch, bildet ein unsichtbares Netz an eigenen Strahlen.

Heute sind sie zu sehen. Die Gesichter bleiben an den Orten, die sie besucht haben, und heften sich durch die Stadt in deren Leben. Graz wird zum Daumenkino, das die Wärme zum Funktionieren braucht.