I day 12 I All things are possible Zwölf Tage in dieser Stadt. Zwölf mal durch die verschiedensten Strassen gestreunt. Zwölf mal verwundern lassen von der Unterschiedlichkeit und Fülle der bunten Bilder an den Wänden. Sind von scharfen Kanten und weichen Kontrasten angezogen worden, sind von ihnen durch die Stadt gelotst worden. Haben eine Übersetzung des Bildes der Stadt in viele bunte Schablonenbilder entdeckt: genaue und penibel geschnittene Ränder, die den Eindruck erwecken, hier sind Profis am Werk. Hier werben Unternehmen für ein Produkt. Wie sich auch in dieser Stadt einzelne Strassen von den anderen abgrenzen, wie klare Grenzen gezogen werden zwischen Erneuerung / Aufbruch und Brüchigkeit, so erscheinen auch diese gesprayten Bilder auf den oft verfallenen Mauern. Doch auch hier ist Perfektion langweilig, wird (vielleicht bewusst) nicht erreicht – gesprühter Farbstaub, der sich wie ein Nebel außerhalb des Bildes in die Umgebung schmiegt, ausrinnende Farbflächen, die sich ihren Weg aus dem gewünschten Erscheinungsbild bahnen und so einen schwarzen Bären weinen lassen. In der Stadt selbst zieht sich der Nebel der Möglichkeit durch die Begegnungen, hängt sich an die Fersen der Geschwindigkeit und lässt alte Räume neu ausufern. Fassadenstrassen mit Füllung konkurrieren mit authentischer Spröde. Wenn der Blick den Verstand bei der Hand nimmt, um diese Stadt beschreiben zu wollen, müsste er sagen: All things are possible.
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